Schwerpunkte der klinischen Tätigkeit
Gynäkologische Vorsorgeuntersuchung und weitere Abklärung auffälliger Test
Ergebnisse (PAP-Abstrich und HPV-Test) Operative und konservative Behandlung gynäkologischer Erkrankungen
Behandlung gynäkologischer Krebserkrankungen und deren Vorstufen (Dysplasien)
Genetische Beratung bei erblichem Brust- und Eierstockkrebs, Früherkennung, Risiko reduzierende Operationen
Vorsorgeuntersuchung
Eine Vorsorgeuntersuchung dient der Früherkennung bzw. der Vermeidung der Entstehung von gynäkologischen Erkrankungen. Im Rahmen der jährlichen gynäkologischen Untersuchung wird eine Spiegeluntersuchung mit Abstrich Abnahme, ggf. inklusive Infektionsdiagnostik und ein Ultraschall durchgeführt. Außerdem wird bei Frauen zwischen dem 45. und 69. Lebensjahr eine Teilnahme am Mammographie Screening Programm empfohlen. Im Rahmen des Österreichischen Mammographie Screening Programms wird ab dem 45. Lebensjahr alle 2 Jahre eine Mammographie durchgeführt.
Neben der Vorsorgeuntersuchung biete ich die weitere sorgfältige Abklärung und Therapie auffälliger Befunde nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft an.
Operative und konservative Behandlung gynäkologischer Erkrankungen
Gutartige gynäkologischen Erkrankungen umfassen sehr häufig Zysten am Eierstock und Myome. Zysten sind häufige Veränderungen im Bereich der Eierstöcke. Durch die Ultraschalluntersuchung lässt sich eine Unterscheidung zwischen gutartig imponierenden (simplen) und suspekten (komplexe) Zysten treffen. Kleinere, simple Zysten bei Frauen vor dem Wechsel (Prämenopause) können üblicherweise mittels Ultraschalluntersuchung kontrolliert werden. Größere oder persistierende Zysten, komplexe Zysten und Veränderungen bei Frauen in der Postmenopause sollten weiter abgeklärt werden. Neben weiterführender Bildgebung (CT, MRT) gilt die operative Abklärung als Standard. Meistens kann die Operation mittels Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt werden und bei prämenopausalen Frauen meistens unter Erhalt der Eierstöcke. Myome sind gutartige Tumore der Gebärmutter (Uterus), die aus Muskelzellen der Uteruswand entstehen. Die genauen Ursachen für die Entstehung von Myomen sind weitgehend unbekannt. Das Wachstum der Myome wird von den körpereigenen weiblichen Geschlechtshormonen gefördert. Myome können zu unterschiedlichen Beschwerden wie Blutungsstörungen, Schmerzen, Druck auf die Harnblase oder Infertilität führen. Bei Beschwerden kann eine operative Entfernung der Myome notwendig sein. Seit einiger Zeit ist auch eine medikamentöse, hormonelle Behandlung für die Therapie von Myomen zugelassen.
Andere häufige Erkrankungen umfassen z.B. Blutungsunregelmäßigkeiten, Wechselbeschwerden, Entzündungen im Intimbereich und Schmerzen im Bauchbereich. Diese können üblicherweise mit konservativen Behandlungen oder Medikamenten behandelt werden.
Behandlung gynäkologischer Krebserkrankungen und deren Vorstufen (Dysplasien)
Die Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen ist komplex und sollte nur von entsprechend geschultem ärztlichen Personal mit ausreichender Erfahrung durchgeführt werden. Die Betreuung bei diesen Erkrankungen umfasst eine ausführliche Beratung zur adäquaten Abklärung, möglichst maßgeschneiderter Behandlung mittels Operation und/oder medikamentösen Behandlungen und ggf. fertilitätserhaltenden Maßnahmen bei Kinderwunsch. Nach der eigentlichen Krebsbehandlung bieten Nachsorgeprogramme Betroffenen eine fortlaufende Betreuung. Die onkologische Nachsorge dient der Früherkennung einer wiederkehrenden Krebserkrankung (Rezidiv), der Behandlung von Therapie-bedingten Nebenwirkungen und/oder erkrankungsbedingten Beschwerden und dem regelmäßigen Informationsaustausch zwischen Patientin und Arzt.
Liegt eine Krebsvorstufe (Dysplasie) vor, kann diese sehr häufig konservativ (ohne Operation) behandelt werden. In seltenen Fällen, in denen das Risiko besteht, dass sich diese Vorstufe zu einer bösartigen Krebserkrankung weiterentwickeln kann, muss eine operative Entfernung durchgeführt werden.
Genetische Beratung bei erblichem Brust- und Eierstockkrebs
Im Rahmen meiner Tätigkeit am AKH führe ich regelmäßig genetische Beratungsgespräche durch. Außerdem habe ich das Diplom für medizinische Genetik der Österr. Ärztekammer erlangt und führe laufend Fortbildungen für Kolleginnen zu diesem Thema durch.
BRCA Diagnostik
Bei etwa 10% aller Brustkrebs und Eierstockkrebs Erkrankungen sind familiäre und damit vererbbare Veränderungen die Ursache der Erkrankung. In diesen Fällen findet sich eine Genveränderung in einem der beiden Brustkrebsgene – BRCA1 und BRCA2 – die an der Krankheitsentstehung beteiligt sein können. Beim Vorliegen einer BRCA Mutation kann die DNA Reparaturfunktion beeinträchtigt sein. Zellschäden, die im Laufe des Lebens auftreten, können somit nicht mehr repariert werden. Frauen, die eine Mutation in einem der beiden BRCA-Gene tragen, haben ein stark erhöhtes Risiko, im Laufe des Lebens an Brust- und Eierstockkrebs zu erkranken. Durch eine genetische Untersuchung können Veränderungen in den BRCA1 und 2 Genen festgestellt werden.
Früherkennung
Für Frauen, bei denen ein erhöhtes Risiko für Brust- und Eierstockkrebs festgestellt wurde, wird die Teilnahme an einem intensivierten Früherkennungsprogramm zur Früherkennung von Brustkrebs und Eierstockkrebs empfohlen.
Risikoreduzierende Operation
Durch die vorbeugende Entfernung der Eierstöcke und Eileiter (Prophylaktische bilaterale Salpingo-oophorektomie) kann das hohe Erkrankungsrisiko für Eierstockkrebs auf etwa 1% gesenkt werden, außerdem wird das Risiko an Brustkrebs zu erkranken durch diese Operation deutlich reduziert. Meistens kann die vorbeugende Eierstockentfernung mittels Laparoskopie durchgeführt werden. Vor der Operation sollte festgelegt werden, ob die Gebärmutter zusammen mit den Eierstöcken entfernt werden soll oder nicht.
Eine wirksame Möglichkeit das Erkrankungsrisiko von erblichem Brustkrebs zu senken, ist eine Entfernung des Drüsengewebes beider Brüste (Prophylaktische bilaterale Mastektomie), möglichst noch bevor eine Brustkrebserkrankung aufgetreten ist. Dadurch kann das Risiko an Brustkrebs zu erkranken um mehr als 90% reduziert werden. Hautsparende Methoden der Brustentfernung ermöglichen Schnittführungen im Bereich des Warzenhofes oder in der Brustfalte. Plastisch-rekonstruktive Operationen ermöglichen einen Wiederaufbau der Brüste.
Verhütung
Es steht eine Vielzahl an hormonellen und nicht-hormonellen Optionen zur Verhütung (Kontrazeption) zur Verfügung. Die Entscheidung welche Kontrazeptionsmethode sich am besten eignet, sollte den persönlichen Vorstellungen und Wünschen individuell angepasst werden. Verhütungsmethoden unterscheiden sich bezüglich ihrer Sicherheit, Anwendungsart und -dauer voneinander. Darüber hinaus variieren die potentiellen positiven Begleiterscheinungen, Risiken und Nebenwirkungen zwischen den Verhütungsmethoden. Die Verhütungsmethoden werden in hormonelle und nicht-hormonelle Kontrazeptiva eingeteilt. Die Wahl der Verhütungsmethode sollte immer im Rahmen eines ausführlichen Beratungsgespräches getroffen werden.
Hormonelle Verhütungsmethoden
Die Antibabypille
Die Antibabypille zählt nach wie vor zu den sichersten Verhütungsmitteln und ist die am häufigsten verwendete Methode zur Vermeidung einer Schwangerschaft. Es gibt eine Vielzahl an Präparaten – von unterschiedlichen Herstellern und in verschiedenen Dosierungen. Die Kombinationspräparate enthalten Progesteron und Östrogen. Im Gegensatz zu Kombinationspillen enthält die Minipille als Monopräparat nur ein Gestagen. Die „Pille danach“ ist zur Notfall-Kontrazeption geeignet, falls ungeschützter Geschlechtsverkehr vollzogen wurde, aber eine Empfängnis unerwünscht ist.
Die Hormonspirale
Die Hormonspirale ist ein elastischer, Kunststoffträger. Sie verbindet die Wirkungsweisen zweier bewährter Verhütungsmethoden: der Pille und der Kupferspirale. Die Hormonspirale ist mit einem kleinen Hormonzylinder versehen, der kontinuierlich eine geringe Menge an Progesteron direkt an die Gebärmutterschleimhaut abgibt. Das Gelbkörperhormon gelangt nur in sehr geringen Mengen in den Blutkreislauf. Daher ist auch die Hormonabgabe der Spirale wesentlich geringer als bei allen anderen hormonellen Verhütungsmitteln. Die Hormonspirale gilt als eine der sichersten Verhütungsmethoden. Bei einem Großteil der Frauen wird die Menstruationsblutung unter der Therapie schwächer oder kann komplett ausbleiben. Die Hormonspirale gibt es in unterschiedlichen Größen und Dosierungen. Dies ermöglicht eine optimale Anpassung an die Form der Gebärmutter und die vorliegenden Beschwerden bzw. Sicherheit der Verhütung.
Die Dreimonatsspritze
Die Dreimonatsspritze wird alle drei Monate unter die Haut (subkutan) im Bauch- oder Oberschenkelbereich verabreicht und enthält ein hochdosiertes, lang wirkendes Gestagen (Gelbkörperhormon). Mit der Dreimonatsspritze wird zum einen der Eisprung verhindert und zum anderen eine Veränderung an der Gebärmutterschleimhaut erreicht. Dadurch wird eine sehr sichere Verhütung gewährleistet.
Der Vaginalring
Der Vaginalring ist ein flexibler Kunststoffring, der die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron gleichmäßig abgibt. Die Hormone gelangen so in den den Blutkreislauf ohne geschluckt werden zu müssen und den Magen zu belasten. Der Ring wirkt ähnlich wie die Kombinationspille und verhindert den monatlichen Eisprung.
Nicht Hormonelle Verhütungsmethoden
Die Kupferspirale
Die Kupferspirale ist ein weiches, T-förmiges Kunststoffstäbchen, das mit einem feinen Kupferfaden umwickelt ist. Eine Alternative zur herkömmlichen Spirale ist die Kupferkette. Sie besteht aus sechs oder vier kleinen Kupferzylindern, die auf einem Nylonfaden aufgezogen sind. Die Kupferspirale bzw. Kupferkette ist eine sehr sichere Verhütungsmethode, die bis zu fünf Jahre in der Gebärmutter verbleiben kann.
Die Goldspirale & der Kupferball
Die Goldspirale und der Kupferball sind Weiterentwicklungen der Kupferspirale mit vergleichbarem Wirkmechanismus.
Kondome
Kondome sind nach wie vor das einzige Verhütungsmittel, das gleichzeitig vor der Ansteckung mit sexuell übertragbaren Infektionen und vor einer ungewollten Schwangerschaft schützt. Die Zuverlässigkeit der Verhütung ist jedoch wegen möglicher Anwendungsfehler eingeschränkt.
Tubensterilisation/Unterbindung:(Tubektomie)
Tubensterilisation/Unterbindung: Neben den zeitlich beschränkten, also reversiblen Methoden zur Schwangerschaftsverhütung gibt es auch operative Verfahren, die den Eintritt einer Schwangerschaft auf Dauer verhindern und somit irreversibel sind. Dabei wird mithilfe einer Operation an den Einleitern eine dauerhafte Unfruchtbarkeit herbeigeführt. Bisher galt die Tubenligatur (Unterbindung) als Standard. Seit kurzer Zeit wird die Entfernung der Eileiter (Tubektomie) vorgezogen und von den Fachgesellschaften empfohlen Die Entfernung der Eileiter gilt als sicherste Verhütungsmethode und kann nach abgeschlossenem Kinderwunsch in Erwägung gezogen werden. Die Hormonproduktion und das Sexualleben werden durch eine Sterilisation nicht eingeschränkt. Die Tubensterilisation kann im Rahmen eines Kaiserschnitts durchgeführt werden oder jederzeit mittels Laparoskopie.